Chancen durch Wandel, die Superpower interdisziplinärer Teams und Empathie sind einige der spannenden Themen, die wir mit Cordula Witzgall, Geschäftsführerin der mimaco GmbH in diesem Interview behandelt haben.
Ihr Firmenname mimaco steht für micro macro competence. Ein sehr griffiger Name, der den Markenkern des Unternehmens beschreibt. Können Sie für unsere Leser anhand des Namens kurz umreißen, was hier beschrieben wird?
Unser Claim lautet „All you need in change“. Dieser transportiert unser Kundenversprechen, dass wir unseren Kunden all das bieten, was sie für ihre Veränderung benötigen. Das Kunstwort „mimaco“ steht für „micro macro competence“.
Das heißt: Wir denken im Großen und arbeiten am Konkreten. Unsere Kunden bekommen alles aus einer Hand von einem interdisziplinären Team, bestehend aus Psychologen, Organisationsentwicklern, Change Managern, Change Kommunikatoren und Grafik-Experten.
Für unsere Kunden sind wir planbar, flexibel und umsetzungsstark.
mimaco kommt da zum Einsatz, wo Wandel, Umstrukturierung, Veränderungen benötigt werden. Ein oft sensibles Feld.
Wie gehen Sie vor, wenn es sich zum Beispiel um eine Marke oder ein Unternehmen handelt, das seit vielen Generationen einer bestimmten Tradition verbunden ist?
Das ist wohl wahr, wir sind meist in einem sensiblen Umfeld unterwegs, da wir den Menschen in seiner Veränderung begleiten, konkret in seiner Rolle als Mitarbeiter in dem sich verändernden Unternehmen.
Dabei gibt es immer etwas, von dem man sich erst einmal „verabschieden“ muss, um das man trauern darf. Wenn es sich, wie von Ihnen beispielhaft genannt, um eine Traditionsmarke über Generationen handelt, ist es wichtig, dass man „alt“ und „neu“ in Kontext bringt.
Damit meine ich konkret, dass man gemeinsam mit dem Kunden und den Mitarbeitern erarbeitet: Was lief gut, was wollen wir davon auch zukünftig in der neuen Realität beibehalten und was wollen wir anders machen.
Veränderung beinhaltet immer Überraschungen oder auch ungeplante Momente. Durch die Pandemie, in den Monaten des Lockdowns, waren Unternehmen mit Herausforderungen konfrontiert, die sich davor niemand vorstellen konnte. Können Sie uns ein wenig erzählen, wie bei Ihnen im Hause damit umgegangen wurde?
Uns trifft der Lockdown sehr stark, wie so viele andere Unternehmen auch. Zudem sind wir nicht nur von der Corona-Krise betroffen, sondern auch von der Automobil-Krise. Für uns ist diese Krise auch noch lange nicht durchgestanden. Der Lockdown war einfach und schneller durchzuführen; das Hochfahren von Wirtschaft und Gesellschaft braucht seine Zeit, denn die Verunsicherung ist immer noch groß und vieles hat sich in der Lockdown-Phase bereits verändert.
Bei mimaco habe ich ein wunderbares Team, bestehend aus Mitarbeitern und einem engen Partner-Netzwerk (sog. Solo-Selbstständige, diesen Begriff kennt man ja seit der Krise in der Öffentlichkeit ganz gut), das äußerst kooperativ und im absoluten Miteinander agiert.
Das Unternehmen habe ich nun erst einmal kaufmännisch so aufgestellt, dass wir möglichst sicher durch diese Krise kommen. Mein gesamtes Vorgehen kommuniziere ich dabei fortlaufend offen und transparent dem mimaco-Team. Die Kraft dafür ziehe ich aus meiner Grundhaltung: dem Leben und den Menschen gegenüber grundsätzlich optimistisch, wertschätzend und zugewandt. Ich möchte jedoch eines ausdrücklich betonen:
Dass ich das Unternehmen so aufstellen konnte, verdanke ich dem glücklichen Zufall, dass wir in diesem Land leben und arbeiten dürfen; in einem starken demokratischen Sozialstaat mit einer stabilen Politik in über 70 Jahren Friedenszeit.
Gab es in dieser schwierigen Zeit auch Positives in Bezug auf die Dynamik der Mitarbeiter oder sogar unerwartete Erfahrungen und Abläufe, die Sie in die Zukunft mit integrieren können?
Wie gerade schon erwähnt, habe ich bei mimaco ein wunderbares Team, bestehend aus Mitarbeitern und einem engen Partner-Netzwerk, das äußerst kooperativ und im absoluten Miteinander agiert. Wir hatten schon immer flexible Arbeitszeiten und die Homeoffice-Möglichkeit. Nun genießen wir seit Juni wieder einen Tag pro Woche im persönlichen Miteinander am Isartor, denn das ist unsere Erkenntnis:
Büro schafft auch Identität. Auf eine gesunde Mischung kommt es an.
Können wir uns Ihr Team wie eine Art „Task Force for Change“ vorstellen? Und was ist die Superpower dieses Teams, wenn wir mal in diesem Bild bleiben?
Wie eingangs bereits benannt, greifen wir auf ein interdisziplinäres Team zurück. So sind wir in der Lage, uns zu 100 % auf den Kunden und dessen Veränderung einzustellen. Themen der Veränderung, die wir wirksam begleitet haben, sind u. a. Re-Organisationen, Prozessveränderungen, Einführung agiler Arbeitsweisen. In den letzten Jahren begleiten wir auch zunehmend die langfristig angelegten Digitalisierungsinitiativen in Unternehmen, damit geht meist auch eine Kulturveränderung einher.
Denn Digitalisierung ist z. B. ohne Digital Leadership nicht nachhaltig umsetzbar.
Zu Ihrer Arbeit gehört es, sich in die komplexen Zielgruppen und die immer wieder unterschiedlichen Lebensrealitäten hineinzudenken. Wie kann man so etwas lernen?
Nicht ohne Grund haben wir ein interdisziplinäres Team aufgebaut, das in unserer komplexen Welt vor allem auf Klarheit setzt: Wir arbeiten fokussiert den Nutzen für die jeweilige Zielgruppe heraus, reduzieren auf das Wesentliche und empfehlen wirksame Maßnahmen für eine erfolgreiche Veränderung. Eine Grundvoraussetzung, die jeder unserer Mitarbeiter und Partner mitbringt, ist Empathie.
Ohne Empathie ist keine wirksame Veränderungsbegleitung möglich.
Und das beinhaltet die Fähigkeit, aktiv zuzuhören und den Perspektivwechsel immer wieder zu vollziehen. Alles andere ist erlernbar.
Was liegt bei Ihnen derzeit auf dem Lesestapel? Oder gibt es eine Autorin/Autor, den Sie besonders schätzen?
Auf meinem Lesestapel liegt, für den notwendigen Überblick in unserer schnelllebigen Zeit, die Lese-App Blinkist. Und wenn mich hier die Zusammenfassung eines Sachbuches anspricht, dann besorge ich mir dieses auch als Gesamtwerk. Zurzeit sind das die Bücher von Yuval Harari, wie z. B. „Eine kurze Geschichte der Menschheit“ oder „Homo Deus“.
Gibt es ein persönliches Motto, ein inspirierendes Zitat oder eine Erfahrung, die Sie mit unseren Lesern zum Abschluss teilen möchten?
Ja, gerne. Mein persönliches Lebensmotto lautet:
At the end what matters most is
how well did you live
how well did you love
how well did you learn to let go.