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Die Power der Marken Krimis

Haben Sie schon einmal von Marken Krimis gehört?

Nein? Nun, dann wird es höchste Zeit! Und wir freuen uns ganz besonders, mit einem absoluten Interview-Schmankerl das Jahr 2021 im B&C Zine einzuläuten. Vor allem, weil die Übersetzung dieses Projekts im letzten Jahr eines der Highlights für unser Team darstellte. Nur so viel sei verraten, es ging um ein global tätiges, innovatives Schweizer Unternehmen und sehr aktuelle Themen, wie gelebte Unternehmenswerte, Cybercrime, Authentizität, multikulturelle Kompetenz und ethisches Investment.

Gleichzeitig ist dieses Interview das Erste unserer dreiteiligen Serie über besondere Schweizer Unternehmen, für die wir das große Vergnügen haben zu übersetzen.

Aber nun zur Sache, denn wir haben den Erfinder des Marken-Krimis, Dr. Andreas Giger, höchstpersönlich zum Interview gebeten!

Porträt Andreas Giger
Porträt Andreas Giger
DIE POWER DER MARKEN KRIMIS The power of branded thrillers 03 Die Power der Marken Krimis
DIE POWER DER MARKEN KRIMIS

Herr Giger, ein Marken-Krimi ist ein origineller Weg der Marken- und Imagepflege, wie man lesen kann. Wie funktioniert ein Marken-Krimi genau?

Ein Marken-Krimi ist eine exklusiv für einen Auftraggeber geschriebene Kriminalgeschichte, in welcher die Marke des Auftraggebers eine Hauptrolle spielt. Eine Marke kann dabei für ein kommerzielles Angebot stehen oder für einen Firmennamen, aber auch für eine Gemeinde, eine Tourismusregion oder eine NGO.

Ziel ist es, Informationen zur Marke zu verbreiten und Sympathien für sie zu verstärken, indem die Marke in eine spannende und vergnügliche Geschichte eingebaut wird.

DIE POWER DER MARKEN KRIMIS The power of branded thrillers 02 Die Power der Marken Krimis

Können Sie für unsere Leser kurz umreißen, wie es dazu kam, dass Sie Ihren ersten Appenzeller- und damit Marken-Krimi schrieben? Und ermittelt hier immer derselbe Kommissar?

Ich habe früher keineswegs Krimis geschrieben. Vielmehr wollte ich den sechzig Gästen meines sechzigsten Geburtstags als Gastgebergeschenk ein bleibendes Andenken mitgeben, in dem sie erfahren, was mich am Appenzellerland fasziniert. So habe ich meinen ersten Appenzeller-Krimi geschrieben. Da viele meiner Gäste aus Deutschland kamen und dort die Marke Appenzell vor allem mit dem einschlägigen Käse verbunden wird, spielte dieser im Krimi eine Hauptrolle. Wegen des positiven Feedbacks der Erstleser*innen habe ich ein übrig gebliebenes Exemplar der Marketingorganisation für Appenzellerkäse geschickt. Diese hat gleich eine größere Auflage als Werbegeschenk bestellt.

So habe ich diese Marktlücke entdeckt und fortan aktiv Kunden für meine Marken-Krimis akquiriert.

skelett
Skelett

Nicht ganz ohne Erfolg, immerhin habe ich seither rund dreißig Marken-Krimis geschrieben.

Und nein, ich habe keinen fixen Kommissar. Ohnehin spielen in meinen Krimis meistens Privatpersonen, die mehr oder weniger zufällig in eine Ermittlerrolle geraten, den wichtigsten Part. Diese Menschen können auch in mehreren Geschichten auftauchen, doch wechsle ich sie immer wieder, je nach Bedarf oder aber auch nach Lust und Laune. Gemeinsam ist allen, dass sie in irgendeiner Form gut mit der Polizei zusammenarbeiten.

Bei Baker & Company wissen wir um die “Power des Storytellings” – einen ganzen Krimi um eine Marke herum zu schreiben, scheint aber auf den ersten Blick etwas aufwendig. Warum ist dies zu kurz gedacht?

Krimis sind bekanntlich in breiten Kreisen sehr beliebt und damit für den Transport einer Markenbotschaft attraktiv. Zudem schreibe ich ja keine dicken Wälzer, meine Krimis umfassen in der Regel etwa 150 Buchseiten.

Das erlaubt es den Leser*innen, tiefer in die Story einzusteigen und damit ihre Beziehung zur Marke zu vertiefen.

So entsteht, zum Beispiel auch durch Weiterverschenken, eine nachhaltige kommunikative Wirkung.

Giger in seiner Appenzeller Heimat
Andreas Giger in seiner Appenzeller Heimat

Stellen wir uns mal vor, wir von Baker & Company würden einen Marken-Krimi bei Ihnen in Auftrag geben. Wo fangen Sie an, wie entwickeln Sie die verschiedenen Protagonisten und Ereignisse und wie recherchieren Sie?

Am Anfang steht immer eine vertiefte Recherche über die Marke, wobei ich alle vorliegenden gedruckten und digitalen Informationen nutze. Dann spreche ich mit einer vom Auftraggeber bestimmten Auswahl von Menschen, die etwas über die Marke zu sagen haben. Normalerweise finden diese Gespräche leibhaftig statt, momentan wegen der Corona-Lage telefonisch.

Die Geschichten, die ich aufgrund dieser Informationen entwickle, und damit auch die Protagonisten, sind nicht das Resultat eines systematischen Vorgehens, sondern schlicht das Produkt kreativer Intuition.

Ein guter Marken-Krimi besteht nicht nur aus Fakten, es gehört ja auch eine ordentliche Portion Fiktion dazu. Wie meistern Sie diesen Balanceakt? Vor allem auch im Hinblick darauf, dass der Auftraggeber sowie die Leser – also zwei komplett verschiedene Zielgruppen – unterhalten und zufriedengestellt werden sollen?

Aufgrund einer einzigen negativen Erfahrung, wo ein Auftraggeber etwas verwechselte, mache ich immer schon im Vorfeld eines Auftrags klar, dass ich keine Werbebroschüre schreibe, in der die hellen Punkte überhöht und die dunklen ausgeblendet werden, sondern einen PR-Text.

Natürlich ist der Grundton meiner Geschichten gegenüber der Marke wohlwollend, aber kritische Elemente werden durchaus erwähnt. Nur so ist die Geschichte beim Lesepublikum ausreichend glaubwürdig.

Und nur darauf kommt es an, der Wurm muss bekanntlich dem Fisch schmecken und nicht dem Fischer. Kluge Auftraggeber wissen das und lassen mir deshalb beim Erfinden der Geschichte weitgehend freie Hand.

In einer Zeit, in der Podcasts und damit das gesprochene Wort sich stetig steigender Beliebtheit erfreuen, könnten Sie sich vorstellen, Ihre Marken-Krimis auch als Podcast für Ihre Kunden einzusprechen, vielleicht als eine Serie über die vier Jahreszeiten hinweg?

Ich liebe zwar nach wie vor das auch sinnlich erfassbare Medium des gedruckten Buchs, bin aber anderen Medien keineswegs abgeneigt. Also ja, könnte ich mir vorstellen.

Drei Marken Krimis von Andreas Giger
Drei Marken Krimis von Andreas Giger

Möchten Sie eine Ihrer Lieblingsanekdoten im Rahmen Ihrer Marken-Krimi-Aktivitäten mit unseren Lesern teilen?

Ich war in einer Gemeinde unterwegs, für die ich einen Krimi schreiben sollte, und bin zwischen den einzelnen Gesprächen durchs Dorf gestreift, um die Atmosphäre zu schnuppern und Fotos zu machen, wobei ich einen eher exotischen Mantel trug.

Prompt erzählte mir ein Gesprächspartner, im Dorf würde von einer seltsamen, ja verdächtigen Gestalt erzählt, die durchs Dorf streife und Fotos von seltsamen Objekten mache.

Zum Glück hat aber deswegen niemand die Polizei alarmiert …

Wunschort und Marke für einen exotischen Marken-Krimi à la Giger?

Zwei solcher Wünsche konnte ich schon realisieren: Für Vögele-Reisen, einen Schweizer Reiseveranstalter, durfte ich einen Fortsetzungskrimi schreiben und wurde dafür zusammen mit meiner Lebensgefährtin zu einer Rundreise auf den Kanaren eingeladen. Ebenfalls zusammen mit ihr verbrachte ich eine Woche im exklusiven Gasthof Post in Lech und schrieb danach meinen ersten Hotel-Krimi, was ich mir schon lange gewünscht hatte. Also warum nicht einen Marken-Krimi für einen Anbieter von Flusskreuzfahrten – wenn das wieder geht …

Marken Krimi - Eine Leiche in der Bleiche
Marken Krimi – Eine Leiche in der Bleiche

Zu guter Letzt, was ist Ihr Lebensmotto?

Gucken, was läuft. Ich bin der geborene Beobachter, und überall, wo etwas wird und sich entwickelt, gucke ich fasziniert hin.

Blick aus der Schreibstube von Andreas Giger
Blick aus der Schreibstube von Andreas Giger

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